Der Bruder von Irene L. starb im Sommer durch eigene Hand. Die Familie um Irene L. wurde schwer traumatisiert zurückgelassen. Institutionelle Hilfe durch klassische medizinische Dienstleister sollten der Familie in der Bewältigung ihrer Trauer helfen. Doch Irene L. konnte durch diese Hilfe nicht getröstet werden – im Gegenteil, sie wurde nur noch verstörter. Es folgten langwierige Diagnosen und ihre Verhaltensweisen und Wahrnehmungen wurden als krankhaft gedeutet.
Erst durch bestimmte psychosoziale Dienste wie etwa die Krisenhilfe, wurde Irene L. bewusst, dass ihr Zustand nicht krankhaft, sondern ein normaler Teil des Trauerprozesses ist. Die spezielle Unterstützung der Krisenhilfe verhalf Irene L. dazu, mit ihrer Trauer umzugehen und wieder ein normales Leben zu führen. Durch Kürzungen im Sozialbereich wird es schwieriger, konkrete Krisenhilfe leisten zu können. Ohne die psychosoziale Hilfe setzen sich psychische Krankheiten noch tiefer fest und die Gesellschaft würde noch größeren Kosten, durch Medikamente, Krankenhausaufenthalte etc. zu tragen haben.
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